Hilke Raddatz: Wilhelm Busch-Preis 2024

Wer auch nur gelegentlich das Satire-Magazin „Titanic“ liest, wird die „Briefe an die Leser“ kennen. Seit dem ersten Erscheinungsjahr 1979 lieferte Hilke Raddatz die Prominenten-Karikaturen zu dieser festen Rubrik. Für ihr Lebenswerk wurde Hilke Raddatz nun mit dem Wilhelm-Busch-Preis ausgezeichnet. Stifter des mit 10.000 Euro dotierten Preises sind die Stiftung Sparkasse Schaumburg, die Schaumburger Landschaft und die Schaumburger Nachrichten.
Anlässlich der Auszeichnung zeigt das Wilhelm Busch Geburtshaus bis zum Frühjahr 2025 eine Auswahl an Originalen der Hamburger Künstlerin.
Neben den besonderen Briefköpfen lenkt die Ausstellung den Blick auch auf andere Schwerpunkte, darunter langlebige Cartoon-Serien wie „Dr. Knaake mit Dieter Mendelsohn“ und „Helmut das Erdferkel“ sowie die „Bockenheim“-Bilderbücher, die nach dem Frankfurter Stadtteil und früheren Wohnort von Hilke Raddatz benannt sind und über die gesamten Achtzigerjahre mit denselben tierischen Hauptfiguren erschienen. Daneben hatten der Kater Franz mit seinen Turnübungen und der „vorletzte Panda“ ihre Solo-Auftritte als Bilderbuchhelden. Beide sind, ebenso wie Helmut das Erdferkel, mit großen, farbigen Porträts gewürdigt worden, die in der Ausstellung zu sehen sind.
In einer Leseecke laden Zeitschriften und Magazine mit Beiträgen von Hilke Raddatz und mehrere ihrer Bilderbücher zum Durchblättern ein. So erhält man ein Gefühl für die Zeit und einen Einblick in den Kontext, in dem die Zeichnungen erschienen. Wer eine kreative Ader hat, kann sich an einem Zeichentisch selbst in der Kunst der Karikatur versuchen.